In diesem Slow-Food steckt viel Liebe
Eine Landpartie ins abgelegene Schwarzbachtal in der Sächsischen Schweiz lohnt sich sehr.
Folgender Eintrag zum Schwarzbachtal ist im Augusto zu finden:
Hugo heißt er. Und er kann ganz vortrefflich schnurren. Für manche Gäste befremdlich, für uns aber eine Überraschung. Der Kater gehört zum Landgasthaus Zum Schwarzbachtal wie auch der kleine Kräutergarten oder die Gastgeberin im Kochoutfit. Was für eine schöne Mischung ,,Willkommen zu Hause“, glauben wir zu hören.
Dabei dringt nur ein geschäftiges Klappern aus der Küche in den kleinen, gemütlichen Gastraum. Das Essen wird frisch zubereitet - auch eine schöne Willkommensgeste und nicht überall selbstverständlich.
Eigentlich ist Barbara Siebert promovierte Germanistin. Buchstabensuppe jedoch kommt bei ihr nicht in den Topf. Die Köchin aus Leidenschaft betreibt lange genug im idyllischen Schwarzbachtal ihren Landgasthof, um regionale Produzenten zu kennen. So wird die Forelle bei Emisch in Langburkersdorf gezüchtet. Der Käse reift bei Steinert in Cunnersdorf. Bio, regional, kurze Wege - mit diesem Dreisprung hat's die Gastronomin weitgeschafft. Sie kochte sich bis über Sachsens Grenze hinaus in die Herzen der Feinschmecker.
Ihre Speisenfolgen sind liebevoll von Hand in eine Karte geschrieben. Schweren Herzens fällt die Entscheidung. Die Kürbissuppe wird so heiß serviert, dass der frische Käse schmilzt. Angenehm wärmt der Ingwer, würzt Curry die Zunge. Kürbissuppe einmal anders. Diese Raffinesse überzeugt.
Sie setzt sich bei der Barbarie-Entenbrust mit Orangen-Ingwer-Sauce und Orangen-Gnocchi fort. Strukturell, farblich und auch geschmacklich laden Topinambur, Rote Beete, Rosenkohl, Rotkraut und Wirsing zu einem Reigen der besonderen Art ein. Den Takt geben die jeweiligen Gewürze wie Koriander, Kardamom, Vanille, Nelken und Curry an. Wir tanzen nach ihm. Bedingungslos, glücklich.
Katrin Fiedler
