Himmlische Ruhe und guter Geschmack vor Ort
Morgenpost, 20.06.2013
Beitrag von: Katrin Fiedler
Wie sieht es aus, wenn man zu Gast bei Freunden ist? Gemütlich! In der Küche wird rotiert und allmählich füllt sich die Tafel. Bei Speis und Trank entspinnen sich angenehme Gespräche, bis der Tag zur Neige geht. Das nennt man Rundumgenuss und den gibt's im kleinen, aber feinem Landgasthaus zum Schwarzbachtal.
Diese Einkehr liegt weitabvom Schuss - so sagen es die Städter. Aber genau das macht's aus: Es herrscht eine himmlische Ruhe. Und inmitten dieser Idylle lebt Barbara Siebert, und zwar im Rhythmus der Jahreszeiten. Mit Kräutern, gezogen im eigenen Gärtchen. Mit Käse, zum Beispiel aus Cunnersdorf. Mit frischem Fisch aus Langburkersdorf oder Wild, was Jäger Berger aus Altendorf vor die Flinte gelaufen ist. Das verspricht kurze Wege und klingt nach Kauf des Vertrauens. Außerdem stärkt diese Einstellung die regionalen Anbieter. Ganz im Sinne der Slowfood-Bewegung, welche die Wirtin Barbara Sieben zu ihren Mitgliedern zählt.
Die promovierte Altgermanistin weiß, wie man guten Geschmack auf den Punkt bringt: ohne Schnörkel, ohne dem Griff nach Sternen, sondern bodenständig. Ihr Herz schlägt in der Küche des Landgasthauses im richtigen Rhythmus. So werden die Gäste mit hausgemachten Aperitifs begrüßt - Weißburgundersekt, aufgefüllt wahlweise mit Waldmeister-, Flieder- oder Basilikumessenz (ab 7 Euro). Ein wahrlich prickelnder Start. Speisen wie Karottensuppe mit Ziegenkäse und Zuckerschoten (7 Euro), hausgemachte Rehbratwurst mit Rotwein-Cassis-Zwiebeln, Basilikum-Kartoffel-Püree, getrockneten Tomaten und Pfifferlingen (14,50 Euro) oder Filet vom Wildzander mit Sauerampfersauce, gebratenen Pfifferlingen, Gemüsevaration und Kartoffelrösti (19 Euro) machen die Wahl schwer.